Erektionsstörungen: Notwendigkeit von mehreren Arzt/Ärztinnengesprächen
Bei der Therapie von Erektionsstörungen (Erektile Dysfunktion, ED) zeigt sich einmal mehr, dass Sexualstörungen nicht einfach so „abgearbeitet“ werden können, wie andere Erkrankungen. Für Männer bedeutet der Verlust ihrer sexuellen „Funktionsfähigkeit“ ein einschneidendes Erlebnis. Sexualität bedeutet für viele Männer eine (oft sogar die einzige) Möglichkeit, Nähe zu einer geliebten Person herzustellen.
Wenn ein Mann mit Erektionsproblemen zum Arzt/zur Ärztin kommt und diese/r der Rezeptblock sehr schnell und ohne begleitende Erklärung zückt, fühlen sich viele Männer „abgespeist, durchgeschleust, nicht ernst genommen, wie eine Nummer behandelt usw.“

Mehrere Termine nötig
Um bei Erektionsstörungen die optimale Therapie zu finden, sind oft mehrere Termine beim behandelnden Arzt, der behandelnden Ärztin notwendig. Nur so kann eine maßgeschneiderte Therapie entwickelt werden. Ein einziger Termin ist dafür oft nicht ausreichend.

Fisherstudie
Eindeutig belegt die Fisherstudie aus dem Jahr 2006 diese Zusammenhänge. Von jenen Männern, die bereits mit dem Arzt/ der Ärztin ein Gespräch über ED und PDE5–Hemmer hatten, nahmen nur noch 22 % das verschriebene Medikament weiter ein.
Gründe, warum das Medikament nicht weiter eingenommen wurde:
42 % hatten Angst, es sei zu gefährlich
31 % war es zu teuer
29 % war es nicht wichtig genug
20 % war es peinlich
Aus den Erklärungen, warum die Patienten das Medikament nicht weiter einnehmen, kann man gut ersehen, dass die ärztlichen Aufklärungsgespräche zu dürftig waren. Wie sonst lässt es sich erklären, dass die Patienten nach einem ausführlichen ärztlichen Gespräch ein Medikament noch meiden, weil sie glauben, dass es zu gefährlich sei?
Die in der Studie angeführten Aussagen spiegeln wieder, wie wichtig Folgegespräche zur Therapieoptimierung sind.
Natürlich ist hier auch eine positive, therapeutische Korrektur der zugrundeliegenden Risikofaktoren und Begleiterkrankungen IMMER anzustreben.

Weiterführende Artikel
Einen Überblick über Definition, Häufigkeit, Ursachen, Diagnose und Lösungsansätze finden Sie im Artikel Erektionsstörungen
