Andere Namen für Erektionsstörungen sind Erektile Dysfunktion, ED oder Impotenz. Die Ursachen sind ebenso vielfältig (körperliche und psychische und soziale) wie die Therapiemöglichkeiten. Wichtig für Betroffene ist, sich in ärztliche und/oder therapeutische Behandlung zu begeben, um den Teufelskreislauf aus Angst und „Versagen“ zu durchbrechen.

Definition

Als Erektionsstörung bezeichnet man eine anhaltende oder wiederkehrende Unfähigkeit, eine Erektion zu erlangen oder aufrecht zu erhalten, die für eine befriedigende sexuelle Funktion ausreichend ist.

Mehr Informationen dazu im Artikel Erektionsstörungen: Definition

Häufigkeit

Wenn Zahlen zur Häufigkeit von Erektiler Dysfunktion erwähnt werden, wird noch immer die Massachusetts Male Aging Study (MMAS) zitiert, die in den Jahren 1987 - 1989 Daten von 1.709 Männern im Alter von 40 - 70 Jahren zu deren Gesundheitszustand, Sexualität, Medikamenteneinnahmen, Risikofaktoren und Vorerkrankungen erhoben hat.

Es zeigte sich in dieser Studie, dass

  • 9,6 Prozent der Studienteilnehmer an einer kompletten ED litten,
  • 25,2 Prozent an einer mäßigen und
  • 17,2 Prozent an einer leichten Form der ED.

Mehr Informationen dazu im Artikel Erektionsstörungen: Häufigkeit

Ursachen

Körperliche (somatische) Faktoren

• Alter
• Erkrankungen
• Traumata
• Therapeutische Maßnahmen
• Operationen (z.B. Erektile Dysfunktion nach radikaler Prostatektomie)
• Bestrahlungen
• Medikamente

Psychosoziale Faktoren

• unmittelbare Faktoren
• tiefer liegende Ursachen

Mehr Informationen dazu im Artikel Erektionsstörungen: Ursachen

Diagnose

  1. Allgemeine Anamnese
  2. Spezielle Sexualanamnese
  3. Körperliche Untersuchung
  4. Verpflichtende (obligate) spezifische Diagnostik
  5. spezielle Diagnostik
  6. Labordiagnostik
  7. Internationaler Index der Erektilen Funktion (IIEF) 5

Mehr Informationen dazu im Artikel Erektionsstörungen: Diagnose

Lösungsansätze

Mehrere Arzt/Ärztinnengespräche nötig

Um die optimale Therapie zu finden, sind oft mehrere Termine beim behandelnden Arzt, der behandelnden Ärztin notwendig. Nur so kann eine maßgeschneiderte Therapie gegen Erektionsprobleme entwickelt werden. Ein einziger Termin ist dafür oft nicht ausreichend.

Mehr dazu im Artikel Erektionsstörungen: Notwendigkeit von mehreren Arzt/Ärztinnengespräche

Psycho-soziale Therapie

  1. Sexualberatung
  2. Sexualtherapie
  3. Unterstützende Begleitung (Supportive Therapie)

Mehr dazu im Artikel Erektionsstörungen: Psychosoziale Therapie

Nicht rezeptpflichtige Therapie

  1. Änderung des Lebensstils
  2. Vakuumpumpe
  3. Penisring
  4. Nahrungsergänzungsmittel mit L-Arginin

Mehr dazu im Artikel Erektionsstörungen: Nicht rezeptpflichtige Therapie

Rezeptpflichtige Therapie

  1. Orale medikamentöse Therapie - Potenzmedikamente zum Schlucken (PDE 5-Hemmer, Yohimbin) - Lesen Sie dazu auch die Artikel “Erektionsstörungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen” sowie “Erektionsstöungen: Leitlinien zur Therapie
  2. Medikamente zum Einführen in die Harnröhre (intraurethrale Applikation): MUSE (Medicated Urethral System for Erection)
  3. Potenzspritze: Schwellkörperautoinjektionstherapie (SKAT)
  4. Implantation hydraulischer und biegsamer Penisprothesen

Mehr dazu im Artikel Erektionsstörungen: Rezeptpflichtige Therapie

Sehen Sie dazu auch die Videos:
Potenzkur bei Erektionsstörungen?
Potenzspritze

Spezielle Maßnahmen

  1. Gefäßoperationen am Penis: Werden heute nur noch in seltenen Fällen ausgeführt, da die Erfolgsrate nicht sehr hoch ist.
  2. Plastische Penisoperationen bei Penisverkrümmungen
  3. Schwellkörper-Implantat: Beim Einsetzen des Implantats werden große Teile der Schwellkörper zerstört. Die Operation kann nicht mehr rückgängig gemacht werden und sollte daher nur in Frage kommen, wenn alle anderen Mittel nicht zu dem gewünschten Erfolg geführt haben.

Hormontherapie

  1. bei Testosteronmangel
  2. bei erhöhtem Prolaktinspiegel

Mehr dazu in den Artikeln:
Lustlosigkeit bei Testosteronmangel
Lustlosigkeit bei erhöhtem Prolaktin

Weiterführende Informationen

Hier sehen Sie ein Video zum Thema erektile Dysfunktion mit der deutschen Urologin und Andrologin Dr. K. Hackl .