Urogenitale Chlamydieninfektion
Urogenitale Chlamydieninfektion
Chlamydien sind die weltweit häufigste sexuell übertragbare Krankheit. Oft verläuft die Erkrankung allerdings ohne Symptome und wird daher nicht bemerkt. Anzeichen einer Chlamydieninfektion können ein eitriger Ausfluss aus Scheide oder Penis sowie Schmerzen beim Wasserlassen sein.
Unbehandelt kann die Chlamydieninfektion bei der Frau zu chronischen Schmerzen im Unterbauch und zu Unfruchtbarkeit führen, beim Mann zu Entzündungen der Harnröhre, Nebenhoden oder Prostata.
Definition
Chalmydien sind kugelförmige Bakterien, die durch Sex übertragen werden. Erreger ist das Bakterium Chlamydia trachomatis. Die Inkubationszeit beträgt zwischen 7und 21 Tagen.
Häufigkeit
Die urogenitale Chlamydieninfektion ist weltweit die häufigste sexuell übertragbare Krankheit. Etwa 1 Prozent der Bevölkerung ist davon betroffen.
Ursache
Die Übertragung erfolgt fast ausschließlich durch Geschlechtsverkehr. Nur bei der Chlamydienkonjunktivitis spielt eine Schmierinfektion eine Rolle. Eine infizierte Mutter kann während des Geburtsvorganges ihr Kind mit der Krankheit infizieren.
Symptome
Bis zu 50 Prozent der Betroffenen bemerken die Entzündung gar nicht, da sie keine Beschwerden haben. Dadurch erhöht sich nicht nur die Gefahr der unbemerkten Verbreitung, sondern auch des chronischen Krankheitsverlaufes.
Klinisches Erscheinungsbild beim Mann
Die Chlamydieninfektion ist bei etwa einem Drittel der Männer klinisch inapparent, das heißt sie ist unauffällig und wird gar nicht wahrgenommen. Treten Symptome auf, kommt es typischerweise zu einer Harnröhrenentzündung (Urethritis) mit weißlich-gelbem Ausfluss. Der Harndrang ist erhöht, das Harnlassen selbst von Jucken und Brennen begleitet. Eine Ausweitung der Infektion auf die Prostata (Prostatitis) und Nebenhoden (Epididymitis) ist selten, sie kann aber zu Sterilität führen.
Klinisches Erscheinungsbild bei der Frau
Die urogenitale Chlamydieninfektion verläuft bei annähernd der Hälfte aller Frauen ohne Symptome. Bei den klinisch manifesten Fällen kann eine Entzündung der Harnröhre (Urethritis), des Gebärmutterhalses (Cervicitis), der Gebärmutterschleimhaut (Endometritis) sowie der Eileiter (Salpingitis) auftreten.
- Bei einer Cervicitis tritt häufig ein gelblich-weißlicher schleimiger Ausfluss aus der Scheide auf, das Urinieren kann brennen.
- Die Eileiterentzündung ist eine häufige Ursache von Unfruchtbarkeit (Sterilität) und begünstigt Schwangerschaften außerhalb der Gebärmutter (Extrauteringraviditäten).
- Die Ausbreitung der Entzündung ins kleine Becken (PID - Pelvic Inflammatory Disease) führt zusätzlich zu Schmerzen im Unterbauch.
Klinisches Erscheinungsbild während der Schwangerschaft
Eine genitale Chlamydieninfektion in der Schwangerschaft fördert Frühgeburten. Während der Geburt kann das Neugeborene infiziert werden, wobei Bindehautentzündung (Konjunktivitis) und Lungenentzündung (Pneumonie) auftreten können.
Diagnose
Die Diagnose erfolgt meist durch den Nachweis spezifischer DNA-Sequenzen mittels PCR aus Abstrichen oder Urinproben.
Lösungsansätze
Die Behandlung der unkomplizierten Chlamydieninfektion des Erwachsenen erfolgt in der Regel mittels Doxycyclin per os über eine Woche oder Acithromycin per os als orale Einzeldosis. Ebenso wie bei der Gonorrhoe wird eine Behandlung der SexualpartnerInnen empfohlen, um einen „Ping-Pong-Effekt“ zu vermeiden.
Vorbeugende Maßnahmen
Mit der Verwendung von Kondomen schützt man sich vor einer Chlamydieninfektion!
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