Hormonelle Verhütungsmethoden
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Hormonelle Verhütungsmethoden
Hormonelle Präparate zur Verhütung der Empfängnis (hormonelle Kontrazeptiva) besitzen eine besonders hohe Zuverlässigkeit. Nach dem Absetzen des Verhütungsmittelstellt sich in den meisten Fällen nach kurzer Zeit wieder ein regulärer Zyklus ein, dass Frauen nach absehbarer Zeit wieder fruchtbar sind und schwanger werden können.
Hormonelle Kontrazeptiva enthalten synthetische Sexualhormone, die in ihrer Wirkung den körpereigenen Östrogenen und Gestagenen ähnlich sind. Es werden entweder
- Kombinationen der beiden Hormone verabreicht (Kombinationspräparate) oder
- Gestagen wird allein verwendet (Monopräparate).
Die Hormone können in unterschiedlicher Form angewendet werden:
- Pille,
- Pflaster,
- Ring,
- Spirale,
- Implantate,
- Spritze.
Hormonelle Depotpräparate wie Hormonspirale, Spritze und Implantat, setzen langsam über einen bestimmten Zeitraum Gestagene aus dem Depot in den Körper frei.
Die "Pille"
Der Begriff “die Pille” ist in den allgemeinen Sprachgebrauch für die oralen Ovulationshemmer (der Eisprung wird dabei unterdrückt) übergegangen. Es handelt sich meist um Kombinationspräparate aus Östrogen und Gestagen, die den Eisprung verhindern.
Einnahmezyklus
Bei den meisten Pillen folgt nach 21tägiger Einnahme eine siebentägige Pillenpause, die ein Absinken des Hormonspiegels verursacht und zur sogenannten Abbruchblutung führt. In Einphasenpilen finde man in jedem Dragee die gleiche Menge an Östrogen und Gestagen. Zwei- oder Dreiphasenpäparate, imitieren in gewisser Weise den natürlichen Zyklus der Frau. Gestagen haben unterschiedliche Wirkungen und auch Nebenwirkungen. Manche der letzteren sind durchaus erwünscht und man macht sie sich zu nutze- positive Wirkung auf die Haut, die Psyche, bei schmerzhaften Blutungen, Wassereinlagerungen usw.. So kann man tatsächlich für jede Frau das geeignete Präparat finden.
Wirkungsweise
- Der wichtigste Wirkungsmechanismus der Pille ist die Unterdrückung des Eisprungs (Ovulation). Daher kommt auch der Name „Ovulationshemmer“. Die Pille hat zwei weitere Effekte, die einer Empfängnis entgegenwirken:
- Sie hemmt zum einen die Entwicklung (Aufbau) der Gebärmutterschleimhaut, daher wird die Einnistung einer Eizelle verhindert. * Zum anderen wirkt das Gestagen in der Pille auf die Beschaffenheit des Schleimpfropfs im Gebärmutterhals. Er behält seine zähe Beschaffenheit und bleibt für Spermien undurchdringlich. Der äußere Muttermund und der Gebärmutterhalskanal bleiben eng gestellt.
Pille vergessen?
Halb so schlimm. Sie haben zwölf Stunden Zeit, dies nachzuholen. Nur wenn die Nachholzeit von zwölf Stunden überschritten ist, gibt es für diesen Zyklus keine 100prozentige Sicherheit. Die weiteren Dragées müssen auch in letzterem Fall wie gewohnt eingenommen werden, auch um Zwischenblutungen zu vermeiden. Auf jeden Fall sollten dann auch für sieben Tage zusätzliche Verhütungsmittel (z.B. Kondome) verwendet werden.
Was tun bei Erbrechen und Durchfall?
Die Wirkstoffe der Pille werden über den Magen-Darm-Trakt ins Blut aufgenommen. Es dauert einige Zeit, bevor die nötige Wirkstoffmenge vom Blut aufgenommen worden ist. Kommt es innerhalb von vier Stunden nach Einnahme zu Erbrechen oder Durchfall, kann man davon ausgehen, dass der Empfängnisschutz nicht mehr gegeben ist. Zusätzliche Verhütungsmittel müssen verwendet werden, Sie sollten in diesem Fall die Pille trotzdem wie gewohnt weiter nehmen, um Blutungsunregelmäßigkeiten zu vermeiden.
Zwischenblutungen
Bei der Einnahme kann es in den ersten beiden Zyklen zu leichten Zwischenblutungen kommen, die aber harmlos sind und meistens im nächsten Zyklus nicht mehr auftreten. Sie können unbesorgt sein und die Dragées wie gewohnt weiter einnehmen. Bei Blutungen, die stärker sind als eine Monatsblutung, sollten Sie zur Frauenärztin oder zum Frauenarzt gehen.
Blutungstermin verschieben
Sollten Sie den Termin der Entzugsblutung verschieben wollen (z.B. wegen einer Reise), können Sie bei einer Einphasenpille entweder am Ende der Packung einige Dragées auslassen (bis ca sieben. Stück) oder ohne Pause eine neue Packung beginnen.
Kurzfassung
Sicherheit: Pearl-Index 0,3 Bei richtiger Anwendung sehr sicher. Erbrechen, Durchfall oder Medikamente beeinträchtigen die Sicherheit.
Vorteile: Die Pille erlaubt spontanen Sex durch permanenten Empfängnisschutz. Bei Anwendung bestimmter Gestagen wirksam gegen Akne, gegen Menstruationsbeschwerden usw.. Größerer Schutz vor Eierstockkrebs.
Nachteile: Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen , Gewichtszunahme, Brustspannen durch vermehrte Wassereinlagerung, aber auch eine Verminderung der Libido (Lustempfinden) sind möglich.
Für wen geeignet? Für jede gesunde Frau. Eine exakte Anamnese vor Verschreibung ist aber unumgänglich!! Thrombosegefahr kann auf Wunsch oder bei erhöhtem familiären Risiko abgeklärt werden. Nicht geeignet bei gewissen Grunderkrankungen(Anamnese!) und für Raucherinnen.
Die Minipille
Reine Gestagentablette, die die Bedingungen für Befruchtung und Einnistung der Eizelle verschlechtert.
Kurzfassung
Sicherheit: Pearl-Index 1-3
Vorteile: Die Mini-Pille enthält kein Östrogen. Sie erlaubt spontanen Sex. Einnahme ist auch in der Stillperiode möglich. Die in die Gebärmutterhöhle abgegebenen Gelbkörperhormonmengen sind um den Faktor 20-100 geringer, als bei der Einnahme der herkömmlichen Pille.
Nachteile: Die Minipille muss auf drei Stunden genau eingenommen werden. Sie kann zu unregelmäßiger oder ausfallender Periode führen und wird ununterbrochen eingenommen. Sie wirkt erst nach 14 Tagen. Ein Einnahmefehler bedingt eine 14-tägige Phase fehlenden Empfängnisschutzes.
Für wen geeignet? Für Frauen, die keine Östrogen vertragen. Nur für Frauen empfehlenswert, die sich an den eng begrenzten zeitlichen Einnahmerahmen halten können.
Die "neue" Minipille
Seit einiger Zeit ist eine neue „Getagen-Only Pill“ auf dem Markt, die nicht nur den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut verändert und den Schleimpfropf am Muttermund verdickt, sondern auch den Eisprung unterdrückt. Diese neue Pille enthält das Gestagen Desogestrel.
Bei dieser Pille besteht ebenso wie bei herkömmlichen Kombinationspräparaten ein „therapeutisches Fenster“ von zwölf Stunden (muss nicht mehr auf die Stunde genau geschluckt, sondern kann auch mit bis zu zwölf Stunden Verspätung eingenommen werden).
Östrogenbedingten Nebenwirkungen einer herkömmlichen Pille können nicht auftreten.
Mit dieser Pille kann man in den meisten Fällen die Verträglichkeit des Verhütungsstäbchens gut testen, da beide Präparate ein ähnliches Gestagen enthalten und die Wahrscheinlichkeit hoch ist, das Implantat gut zu vertragen, wenn in drei Monaten Probeeinnahme die Pille gut vertragen wird.
Kurzfassung
Sicherheit: Pearl Index 0,14-2
Vorteile: Die “neue” Minipille enthält kein künstliches Östrogen, hat damit weniger Nebenwirkungen bei hoher Sicherheit. Sie ist vergleichbar mit den kombinierten „Pillen“ und kann mit bis zu zwölf Stunden Verspätung eingenommen werden.
Nachteile: Die “neue” Minipille kann unregelmäßige Blutungen, insbesondere Zwischen- und Schmierblutungen (10-20%) auslösen. Vier bis fünf Prozent der Anwenderinnen entwickeln Akne, allerdings bessert sich diese in den meisten Fällen nach einigen Monaten wieder. Einige Anwenderinnen klagen über Brustspannen und Übelkeit, in wenigen Prozent können auch Libidoverminderung und depressive Verstimmung auftreten.
Für wen geeignet?
- Stillende Mütter
- Frauen mit erhöhtem Thromboserisiko
- Raucherinnen, besonders ab 35 Jahren
- Frauen die unter der normalen „Pille“ an östrogenbedingten Nebenwirkungen leiden
- Frauen mit häufigen Kopfschmerzen (besonders falls die Kopfschmerzen während einer Schwangerschaft stark nachgelassen haben). Kopfschmerzen können sich selten aber auch verstärken.
- Potentielle Anwenderinnen des Verhütungsstäbchens, um eventuelle Nebenwirkungen mit einer reversiblen Methode zu ermitteln.
- Frauen mit Periodenproblemen, die sich eine schwächere Menstruation wünschen.
Die Hormonspirale
Das Intrauterin-System(IUS) besteht aus einem kleinen, Hormone freisetzenden Zylinder, der mit einem T-förmigen Kunststoffteil verbunden ist.
Wirkungsweise
Die Hormonspirale gibt jeden Tag kontinuierlich geringe Mengen des Gelbkörperhormons Levonorgestrel in die Gebärmutterhöhle ab. Der dadurch entstehende Empfängnisschutz ergibt sich aus zwei Gründen.
- Erstens verdickt sich der Schleimpfropf des Gebärmutterhalses. Die Samenfäden können den Schleim nicht mehr durchdringen und gelangen nicht in die Gebärmutter.
- Zweitens wird der monatliche Aufbau der Gebärmutterschleimhaut stark vermindert, wodurch die Dicke der Gebärmutterschleimhaut deutlich abnimmt. Sollte wider Erwarten doch eine Eizelle befruchtet werden- der Eisprung wird in den meisten Fällen nicht verhindert- könnte sie sich dennoch nicht in der Gebärmutterschleimhaut einnisten.
Diese Veränderungen sind alle vollständig reversibel. Wird das Intrauterin-System entfernt, so normalisieren sich alle Vorgänge innerhalb kurzer Zeit, und es ist schon im ersten Zyklus wieder möglich, schwanger zu werden.
Die empfängnisverhütende Wirkung des Intrauterin-Systems beruht im Gegensatz zur Pille nicht auf der Unterdrückung des Eisprungs, sondern auf der lokalen Wirkung des Gestagens in der Gebärmutter. Die dazu täglich nötige Dosis ist so gering, dass die Funktion der Eierstöcke währen der Anwendung des Intrauterin-Systems weitgehend unbeeinflusst bleibt.
Kurzfassung
Sicherheit: Pearl-Index 0,2 Das Intrauterin-System ist eine der sichersten Methoden der Schwangerschaftsverhütung, vergleichbar mit der Pille und der Sterilisation. Umfangreiche Studien haben gezeigt, dass von 1.000 Frauen, die das Intrauterin-System über ein Jahr angewandt haben, nur zwei Frauen schwanger wurden. Der Empfängnisschutz besteht sofort nach dem Einlegen des Intrauterin-Systems.
Vorteile: Sicherer Empfängnisschutz für bis zu fünf Jahre. Die Monatsblutung wird im Laufe der Zeit deutlich kürzer, schwächer und weniger schmerzhaft, in vielen Fällen bleibt sie sogar ganz aus.
Nachteile: In den ersten drei bis sechs Monaten können gehäuft Zwischenblutungen auftreten. Grund dafür ist die nur langsam eintretende Reduktion der Gebärmutterschleimhautdicke. Bei zehn bis 20 Prozent der Frauen kann die Blutung auch ganz ausbleiben, was ähnlich wie in der Stillzeit nichts Unnatürliches oder Gesundheitsgefährdendes ist. Ultraschallkontrolle eines Intrauterinpessars (“Spirale”) zur Lagekontrolle bei Symptomlosigkeit wird alle drei bis sechs Monate empfohlen.
Für wen geeignet? Besonders geeignet für Frauen, die unter starken und schmerzhaften Monatsblutungen leiden. Aber auch Frauen mit Neigung zur Myomentwicklung und zu Endometriose profitieren von einer reinen Gestagenverhütung.
Dreimonatsspritze
Die Dreimonatsspritze (Depot-Spritze) ist ein Gestagenpräparat , das den Eisprung verhindert, das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut bremst und den Schleim im Gebärmutterhals für Spermien undurchdringlich macht.
Injektionspräparate werden in den Gesäß- oder Oberarmmuskel gespritzt. Aus dem “Depot” im Muskel werden die Hormone langsam ins Blut freigesetzt und zu den Zielorganen transportiert.
Kurzfassung
Sicherheit: Pearl-Index 1 - 2
Vorteile: Drei Monate anhaltender Verhütungsschutz. Keine Möglichkeit von Einnahmefehlern. Spontaner Sex möglich.
Nachteile: Relativ hohe Hormondosis. Nebenwirkungen sind vor allem Gewichtszunahme und Akne. Ausbleiben der Regel ist oft sogar erwünscht. Abruptes Absetzen nicht möglich. Blutungsstörungen kommen vor allem in den ersten Wochen der Anwendung häufig vor. Nach längerer Anwendung der Drei-Monatsspritze kann es aber auch zum vollständigen Ausbleiben der Blutungen kommen, da die alleinige Gabe des Gestagens den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut stark unterdrückt. Das Auftreten eines regelmäßigen Zyklus und das Wiedereinsetzen des Eisprunges kann nach dem Absetzen bis zu einem Jahr dauern. Bei manchen Frauen erholen siech die Eierstöcke aber rascher, dann kann auch eine Schwangerschaft sofort nach Ablauf der drei Monate ohne neuerlicher Spritze wieder eintreten.
Für wen geeignet? Wie bei allen anderen Gestagen-Verhütungsmethoden für Frauen, die keine Östrogen anwenden sollen: bei erhöhtem Thromboserisiko, Raucherinnen, Endometriose, Myomen, stillenden Frauen, aber auch geeignet für Frauen, die nicht jeden Tag an Verhütung denken wollen.
Verhütungsstäbchen - Hormonimplantat
Dieses langwirksame hormonelle Verhütungsmittel besteht aus einem kleinen, dünnen flexiblen Kunststoffstäbchen, das direkt unter die Haut auf der Innenseite des Oberarmes eingesetzt wird. Das Stäbchen ist etwa so groß wie ein Streichholz - nur vier cm lang und zwei mm dick - und enthält nur ein Gelbkörperhormon (Etonogestrel).
Wirkungsweise
Die kontrazeptive Wirkung besteht in der Hemmung des Eisprunges und Veränderung der Viskosität des Gebärmutterhalsschleimes.
Das Verhütungsstäbchen ist eine der sichersten Methoden der Schwangerschaftsverhütung, vergleichbar mit der der Pille und der Sterilisation. Der hohe Schutz vor Schwangerschaft wird vor allem deshalb erreicht, weil im Gegensatz zu oralen Kontrazeptiva das Hormonimplantat nicht von einer regelmäßigen Tabletteneinnahme abhängig ist.
Umfangreiche Studien haben gezeigt, dass von 1.000 Frauen, die das Implanon über ein Jahr lang angewandt haben, keine schwanger wurden. Der Empfängnisschutz besteht sofort nach dem Einlegen des Implanons.
Diese Veränderungen sind alle vollständig reversibel. Wird das Implantat wieder entfernt, so normalisieren sich alle Vorgänge innerhalb kurzer Zeit, und es ist schon im ersten Zyklus möglich, schwanger zu werden.
Wie lange wirkt das Hormonimplantat?
Implanon bietet bis zu drei Jahren einen sicheren Schwangerschaftsschutz. In regelmäßigen Kontrolluntersuchungen wird festgestellt, ob und wann ein Wechsel aus medizinischer Sicht empfehlenswert ist.
Wie und wo wird Implanon eingelegt?
Nur ein Frauenarzt, eine Frauenärztin, der oder die mit der Technik vertraut ist darf Ihnen das Hormonimplantat einlegen. Zunächst werden Sie gynäkologisch untersucht, um die Gewissheit zu gewinnen, dass aus medizinischen Gründen keine Einwände gegen das Präparat bestehen. Insbesondere bekannte Allergien gegen den Wirkstoff Etonogestrel oder das Anästhetikum müssen ausgeschlossen sein. Das Einsetzen von Implanon erfolgt unter aseptischen Bedingungen. Sechs bis acht Zentimeter oberhalb der Ellenbeuge an der Innenseite des Oberarms wird mittels einer Kanüle das Verhütungsstäbchen direkt unter die Haut (so oberflächig wie möglich) eingebracht.
Wann wird das Hormonimplantat eingelegt?
Das Stäbchen wird normalerweise zwischen dem ersten und dem fünften Tag der Monatsblutung eingelegt. Bei einem Wechsel von einem oralen Kombinationspräparat erfolgt die Einlage vorzugsweise am Tag nach der letzten (Wirkstoff)-Tablette, spätestens jedoch am Tag nach der üblichen Pillenpause. Bei einem Wechsel von einer reinen Gestagen-Methode (Minipille, Injektion, anderes Implantat) kann das Verhütungsstäbchen an jedem beliebigen Tag eingesetzt werden.
Tut das Einlegen oder Entfernen weh?
Komplikationen bei der Einlage und Entfernung treten in weniger als einem Prozent auf. Die Implantation oder das Entfernen des Verhütungsstäbchens kann (muss aber nicht) eine Quetschung, leichte lokale Irritation, Bluterguss, Schmerz oder Jucken hervorrufen. Gelegentlich kann es zu einer Narbe kommen.
Was verändert sich an der Monatsblutung?
In klinischen Studien wurde nachgewiesen, dass bei Anwenderinnen des Hormonimplantats die Menstruationsblutungen oft weniger schmerzhaft waren.
Kurzfassung
Sicherheit: Pearl-Index unter 0,1
Vorteile: Verhütet drei Jahre lang und sehr sicher eine Schwangerschaft. Kann bei Kinderwunsch jederzeit entfernt werden. Enthält keine Östrogene.
Nachteile: Unregelmäßige Blutungen, Akne.
Für wen geeignet? Wie bei allen anderen Gestagen- Verhütungsmethoden für Frauen die keine Östrogen anwenden sollen: bei erhöhtem Thromboserisiko, Raucherinnen, Endometriose, Myomen, stillenden Frauen, aber auch geeignet für Frauen, die nicht jeden Tag an Verhütung denken wollen.
Der Verhütungsring
Der Verhütungsring ist ein flexibler empfängnisverhütender Ring mit einem äußeren Durchmesser von 5,4 cm. Er enthält eine Kombination aus Progestin und Östrogen, zwei verschiedene Arten weiblicher Hormone.
- Der Ring wird in die Vagina eingeführt und bleibt dort für drei Wochen. Nachdem der Ring eingesetzt ist, gibt er kontinuierlich eine niedrige Dosis der Hormone in den Körper frei.
- Nach drei Wochen wird er entfernt und es folgt eine einwöchige ringfreie Phase.
- Die Frau legt den Ring selbst in die Scheide ein und kann ihn auch jederzeit wieder entfernen. Zum Einsetzen wird der Ring zwischen Daumen und Zeigefinger zusammengedrückt und im Liegen oder Stehen in die Vagina eingeführt. Die Frau platziert den Ring so, wie es am angenehmsten ist. Die Kreisform und die Flexibilität des Rings machen ihn für alle Frauen passend.
- Wird der Ring versehentlich entfernt, sollte man ihn mit warmem Wasser abspülen und innerhalb der nächsten drei Stunden wieder einführen.
- Der Ring bleibt während des Geschlechtsverkehrs in der Scheide. Er kann jedoch - ohne dass die kontrazeptive Sicherheit beeinträchtig ist - bis zu drei Stunden pro Tag aus der Scheide herausgenommen werden.
Anwendung des Verhütungsrings
- Zuerst waschen Sie sich gründlich die Hände.
- Dann nehmen Sie den Ring aus seiner Verpackung. Wählen Sie jene Haltung, die für Sie am angenehmsten ist: Sitzend, stehend, hockend. Denken Sie daran, welche Haltung Sie beim Einführen eines Tampons einnehmen - diese Haltung wird auch zum Einsetzen des Verhütungsrings angenehm sein.
- Drücken Sie den Ring (er ist sehr biegsam) zwischen Daumen und Zeigefinger zusammen und führen Sie ihn in die Scheide ein. Dann schieben Sie den Ring so hoch Sie können.
- Zum Entfernen des Rings fassen Sie in die Scheide und ziehen Sie den Ring heraus. Nach mehrmaliger Anwendung geht das ganz leicht.
- Nach einer einwöchigen “ringfreien” Periode setzen Sie den nächsten Ring ein.
Wichtig! Sie können den Ring nicht falsch einsetzen! Die Position in der Scheide ist NICHT entscheidend für die empfängnisverhütende Wirkung, weil der Verhütungsring kein mechanisches Verhütungsmittel ist. Es besteht keine Gefahr, dass der Ring zu weit nach oben gedrückt wird oder verloren geht.
Kurzfassung
Sicherheit: Pearl-Index 0,65-1,86
Vorteile: Man muss nicht auf die regelmäßige Einnahme achten.
Nachteile: Druckgefühl in der Scheide, kann beim Geschlechtsverkehr stören. Teurer als die „Pille“.
Für wen geeignet? Für alle Frauen, die die „Pille“ gut vertragen aber mit der regelmäßigen Einnahme Probleme haben.
Verhütungspflaster
Das Hormon-Pflaster wird auf die Haut aufgeklebt und gibt seine hormonellen Wirkstoffe in den Körper ab. Es handelt sich dabei um die gleichen Hormone, die auch bei der „Pille“ verwendet werden und die den Eisprung verhindern.
Das Pflaster wird einmal wöchentlich gewechselt. Jede vierte Woche ist eine Pause in der Anwendung vorgesehen. Das quadratische und hautfarbene Pflaster ist in seiner Wirkung der „Pille“ sehr ähnlich. Allerdings könnte die Zuverlässigkeit bei Frauen, deren Körpergewicht über 90 Kilogramm liegt, beeinträchtigt sein.
In klinischen Tests wurden vor allem schwerere Frauen trotz Hormonpflaster vereinzelt schwanger. Im Vergleich zur „Pille“ vergaßen aber weniger Frauen den regelmäßigen Gebrauch.
Das Pflaster kann auf den Bauch, den Po oder den Oberkörper geklebt werden, auf jeden Fall sollte keine Körperbehaarung vorhanden sein. Jede Woche wird das alte Pflaster abgenommen und ein neues - an einer anderen Körperstelle - aufgeklebt.
Die vierte Woche ist pflasterfrei.
Kurzfassung
Sicherheit: Pearl Index 0,9
Vorteile: Man muss nicht auf die regelmäßige Einnahme achten.
Nachteile: Manche Frauen empfinden das Pflaster auf ihrem Körper als unschön.
Für wen geeignet? Für alle Frauen, die die „Pille“ gut vertragen, aber mit der regelmäßigen Einnahme Probleme haben.
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