Der unerfüllte Kinderwunsch - was Kinderwunschbehandlung möglich macht
Die Ursachen für unerfüllten Kinderwunsch können vielfältig sein, stürzen jedoch die meisten Betroffenen in eine tiefe Sinnkrise. Fruchtbarkeit und Sexualität gehören immer noch zu den größten Tabus unserer Gesellschaft.

Häufigkeit
Etwa jedes siebente Paar in Europa wartet vergeblich auf Nachwuchs. Aber auch bei einem normal fruchtbaren Paar, das zweimal in der Woche Sex hat, liegt die Chance auf eine Schwangerschaft bei 30-Jährigen nur bei etwa 30 Prozent im Jahr. Psychischer Druck kann diese Zahl noch herabsetzen. Entscheidend ist auch der Lebensstil, die psychische Verfassung, Stress und vieles mehr. Nach dem 35. Lebensjahr nimmt die Fruchtbarkeit der Frau kontinuierlich ab.
Eine Kinderwunschbehandlung stellt für viele Paare die letzte Hoffnung auf ein eigenes Kind dar. Vor diesem Hintergrund sind die Erfolgsraten der Verfahren für die Betroffenen sehr wichtig. Statistiken können aber nur als Orientierungshilfe dienen, da sie immer nur Durchschnittswerte angeben.
Die Erfolgschancen hängen stark von den persönlichen Voraussetzungen ab. Die Art der Fruchtbarkeitsstörung, die Dauer des unerfüllten Kinderwunsches, das Alter der Frau und des Mannes, aber auch seelische Aspekte spielen für den Erfolg einer Behandlung eine große Rolle.

Ursachen
Die Ursache für Fruchtbarkeitsstörungen liegt in etwa 30 Prozent der Fälle bei der Frau und ebenfalls in 30 Prozent der Fälle beim Mann. In manchen Fällen ist die Ursache für die Unfruchtbarkeit eine Kombination von gesundheitlichen Störungen von sowohl der Frau als auch ihres Partners. Diagnostische Untersuchungen erweisen sich als sehr erfolgreich bei der Abklärung der Ursachen für das Problem. Für viele Störungen gibt es Behandlungsmöglichkeiten. Leider bleiben trotz großer medizinischer Fortschritte auf diesem Gebiet ungefähr 10 Prozent der Fälle von Unfruchtbarkeit ungeklärt.
Ursachen bei der Frau
Die häufigsten Gründe für Unfruchtbarkeit bei der Frau sind Hormonstörungen, das PCO-Syndrom, verschlossene Eileitern, Endometriose oder das fortgeschrittene Alter.
Mehr dazu im Artikel: Ursachen für Unfruchtbarkeit bei der Frau
Ursachen beim Mann
Zu den häufigen Ursachen für die männliche Unfruchtbarkeit gehören unter anderem eine von der Norm abweichende Samenqualität sowie Probleme mit dem Samenerguss.
Im Gegensatz zur Situation bei der Frau sind Hormonstörungen bei der männlichen Unfruchtbarkeit weniger häufig der Auslöser.
Mehr dazu im Artikel: männliche Infertilität

Anamnese
Bei unerfülltem Kinderwunsch werden verschiedene medizinische Untersuchungen angeboten, um die Ursachen für die Kinderlosigkeit heraus zu finden. Es ist sinnvoll, sich ein Bild davon zu machen, wie ÄrztInnen bei der Diagnostik vorgehen und was dabei auf die Einzelne/den Einzelnen und auf das Paar zukommt.
Mehr dazu im Artikel: Kinderwunschbehandlung: Anamnese

Lösungsansätze
Intrauterine Inseminationen
Bei diesem Verfahren wird männlicher Samen in die Gebärmutter der Frau eingebracht.
Mehr dazu im Artikel: Intrauterine Inseminationen
Insemination mit Fremdsamen
Bei diesem Verfahren werden die Samenzellen eines unbekannten Spenders direkt in die Gebärmutter einer Frau eingebracht.
Mehr dazu im Artikel: Insemination mit Fremdsamen
In vitro Fertilisation (IVF)
Die In-vitro-Fertilisation, die auch als künstliche Befruchtung oder Reagenzglasbefruchtung bezeichnet wird, ist eine Methode zur Befruchtung von Eizellen durch Spermien außerhalb des Körpers.
Mehr dazu im Artikel: In vitro Fertilisation

IVF: Vorgang der Befruchtung
Ungefähr 36 Stunden, nachdem der Eisprung mittels Hormonspritze ausgelöst wurde, werden die Eizellen aus den Eierstöcken abgesaugt und mit den vom Mann gewonnenen, behandelten Spermien in einer Nährlösung zusammengeführt.
Mehr über den Vorgang der Befruchtung lesen Sie im Artikel: Kinderwunschbehandlung: Vorgang der Befruchtung

IVF: Intracytoplasmatische Spermien-Injektion (ICSI)
Bei stark eingeschränkter Samenqualität des Mannes mit Kinderwunsch kommt eine Zusatzmaßnahme im Rahmen der In Vitro-Fertilisation zur Anwendung, die als Intracytoplasmatische Spermien-Injection oder auch ICSI bezeichnet wird.
Mehr dazu im Artikel: Intracytoplasmatische Spermien-Injektion

Schwangerschaft ist nicht gleich gesundes Kind
Leider ist eine Schwangerschaft auch noch nicht gleichzusetzen mit der Geburt eines Kindes. Denn auch während der Schwangerschaft können noch Probleme wie zum Beispiel eine Fehlgeburt oder eine Eileiterschwangerschaft auftreten.
