Inhaltsangabe
- Zur Person Johannes Bitzer
- Wer ist Johannes Bitzer?
- Was interessiert Sie an Sexualität und Erkrankungen?
- Was sind Ihre beruflichen "Lieblingsthemen"?
- Was ist für Sie in Ihrer täglichen Arbeit besonders wichtig?
- Welche Probleme sehen Sie in der Medizin?
- Was macht Johannes Bitzer wenn er nicht arbeitet?
- Lieblingsfarbe?
- Lieblingsbuch?
- Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?
Zur Person Johannes Bitzer
Dr. Johannes Bitzer ist international hoch angesehen für seine ganzheitliche Beschäftigung mit dem Thema weibliche Sexualität. Bitzer leitet an der Universitätsklinik Basel eine Abteilung für gynäkologische Sozialmedizin und Psychosomatik, die sich umfassend mit Sexualität, Problemen und Erkrankungen in diesem Zusammenhang einsetzt. Er hält weltweit Vorträge zu den Themen Sexualität und Gesundheit.
Wer ist Johannes Bitzer?
Geboren am 26. Februar 1950, verheiratet mit Claudia, drei erwachsene Kinder. Gesellig, gutmütig, beruflich ehrgeizig und immer noch sehr neugierig auf das Leben.
Was interessiert Sie an Sexualität und Erkrankungen?
Sexualität ist das Paradebeispiel für Körper-Geist-Beziehungszusammenhänge, und das hat mich schon immer brennend interessiert. Meiner Meinung nach wird auf diesen Zusammenhang in der Medizin immer noch zu wenig geachtet. Dabei haben diese Zusammenhänge große Bedeutung, gerade für die Frauenheilkunde. Wenn eine Frau beispielsweise unter einer Scheidenpilzinfektion leidet, so stellt dies für die Medizin eine einfach zu behandelnde Erkrankung dar. Für die betroffene Frau aber kann ein solcher Infekt massive Auswirkungen auf ihre Sexualität, ihre Ängste und ihre Partnerbeziehung haben. Diese Dimensionen sollten immer gemeinsam gesehen werden.
Was sind Ihre beruflichen "Lieblingsthemen"?
Mich beschäftigen am meisten Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, besonders bei jungen Frauen, weil das ein zunehmend größer werdendes Problem darstellt, für das wir bis dato keine einfachen Lösungen haben. Mein zweites großes Thema ist die Sexualität älterer Menschen, ein Thema, das ja nach wie vor gerne unter den Teppich gekehrt wird.
Was ist für Sie in Ihrer täglichen Arbeit besonders wichtig?
Für mich soll die medizinische Dienstleistung, die wir tagtäglich erbringen ihre Menschlichkeit behalten. Das gilt nicht nur für unsere Patientinnen, sondern auch für meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mir ist es sehr wichtig, im Team zu arbeiten. Meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen sich wohl fühlen, denn nur dann können sie auf die Patientinnen eingehen.
Welche Probleme sehen Sie in der Medizin?
Die zunehmende Spezialisierung und Technisierung in der Medizin sehe ich problematisch, weil dabei die „Soft Skills“, wie Kommunikation, Empathie und Beratungskompetenz immer mehr auf der Strecke bleiben. Diese Fähigkeiten werden nicht im gleichen Maß weiterentwickelt, wie die technischen Möglichkeiten. Das ist sehr schade, weil nur diese Fähigkeiten es ermöglichen, auf die Patientin einzugehen, Problemen ein offenes Ohr zu leihen und mit ihr gemeinsam Lösungsmodelle zu erarbeiten.
Was macht Johannes Bitzer wenn er nicht arbeitet?
Ich treibe gerne Sport, wie etwa schwimmen und laufen. Früher habe ich sehr gerne Fußball gespielt. Ich lese leidenschaftlich gerne und spiele Klavier.
Lieblingsfarbe?
Tiefblau
Lieblingsbuch?
Peter Sloterdijk: Du musst dein Leben ändern
Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?
Pensioniert, glücklich zu Hause. Ich wollte immer schon gerne Romane schreiben. Vielleicht klappt das ja dann.