Kopf der Woche: Dr. Silvia Artner
Dr. Silvia Artner arbeitet in freier Praxis als Gynäkologin sowie als Oberärztin im Wiener Hanuschkrankenhaus. Gemeinsam mit Prim. Dr. Michael Stierer em. gründete sie das erste Wiener Brustkrebszentrum, ein Zentrum am Hanusch-Krankenhaus, in dem Patientinnen mit Brustkrebs umfassend und multidisziplinär behandelt werden.
Inhaltsangabe
- Wer ist Silvia Artner?
- Was interessiet Sie an Sexualität und Erkrankungen?
- Was sind Ihre beruflichen "Lieblingsthemen"?
- Was ist für Sie in Ihrer täglichen Arbeit besonders wichtig?
- Welche Probleme sehen Sie in der Medizin?
- Was macht Silvia Artner wenn sie nicht arbeitet?
- Lieblingsfarbe?
- Lieblingsbuch?
- Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?
Wer ist Silvia Artner?
Ich bin 48 Jahre alt, Mutter einer 19jährigen Tochter, mit Leib und Seele Frauenärztin, kreativ, neugierig und sehr interessiert an den Menschen.
Was interessiet Sie an Sexualität und Erkrankungen?
Sexualität ist vor allem ein wichtiger Teil des Lebens, der noch immer in unserer Gesellschaft als Tabuthema gilt, auf der anderen Seite von den Medien verunstaltet wird. Es ist mir sehr wichtig, der Sexualität einen wichtigen Stellenwert zu geben. Das gilt sowohl für die Arbeit in meiner Ordination als auch in meinem Leben.
Was sind Ihre beruflichen "Lieblingsthemen"?
Natürlich ist das Thema „Brustkrebs“ nach wie vor eines der wichtigsten für mich (Silvia Artner gründete mit Michael Stierer vor einigen Jahren die erste Brustambulanz im Wiener Hanusch-Krankenhaus, Anm. der Autorin). Ich liebe aber auch die Arbeit in meiner Ordination, die Kommunikation mit meinen Patientinnen – und am Schönsten ist es natürlich, wenn ich diesen Frauen wirklich helfen kann. Ich begleite „meine“ Frauen oft über Jahre, auch das ist ein wesentlicher Aspekt meiner Arbeit, den ich sehr mag.
Was ist für Sie in Ihrer täglichen Arbeit besonders wichtig?
Ich möchte das gute Gefühl haben mit Frauen in Kontakt zu sein, ihre Bedürfnisse zu verstehen und ihnen – wenn es geht – hilfreich zur Seite zu stehen, falls Behandlungen notwendig sind. Es ist mir auch wichtig, dass mein Tätigkeitsbereich nie still steht, sondern immer ein Entwicklungspotenzial hat, dass es immer in eine Richtung geht, wo man hinarbeiten kann – mit einer Vision, da möchte ich hin, so stelle ich mir das vor – und dann begebe ich mich auf den Weg und setze es um, Schritt um Schritt und manchmal mit großen Hindernissen. Mir ist das Fließen der Kommunikation mit meinen Patientinnen wichtig und ein Aufgabenbereich, der effizient organisiert ist. Ich mag keine Leerläufe und keine unnötige Energieverschwendung.
Welche Probleme sehen Sie in der Medizin?
Im ganzen Spektrum der Sexualitätsstörungen, vom Libidoverlust der Frauen. Was ich so mitbekomme, bei den Männern, weil das nicht im Vordergrund meine Patienten sind, ist es die erektile Dysfunktion, aufgrund der Einnahme von Medikamenten, wie etwa Blutdrucksenkern. Das wirkt natürlich auch auf meine Patientinnen ein. Häufig sehe ich auch Orgasmusunfähigkeit bei den Frauen. Wichtiges Thema ist auch, es zum Thema zu machen – das ist gar nicht so einfach. Ich spreche es nicht bei jeder Patientin an, allerdings dann, wenn ich das Gefühl habe, die Patientin ist mit einem bestimmten Problem gekommen, hat dahinter allerdings noch ein anderes Problem versteckt. Wenn ich das Gefühl kriege, dann spreche ich es direkt an.
Eine weitere Bemühung ist die Erhaltung der Sexualität nach Operationen, die notwendig sind.
Was macht Silvia Artner wenn sie nicht arbeitet?
Einmal im Jahr gönne ich mir kreative Steinbildhauerei im Waldviertel. Ich gönne mir eine MBA-Ausbildung auf der Donau-Universität in Krems, wo ich tolle Anregungen bekomme, die den Blick auf mein Arbeitsgebiet sehr erweitern. Ich gehe zweimal in der Woche zum Luna-Yoga, ich gehe walken und ins Fitnesscenter. Am Wochenende begebe ich mich gerne auf Wanderungen. Ich reise gerne, das ist momentan in meinem Leben ein großes Thema, ich war auf Hawaii und fahre im Jänner 2010 nach Indien.
Lieblingsfarbe?
Rot.
Lieblingsbuch?
Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?
Ich weiß es nicht.