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Penislänge

Medium

Wie bei jedem anderen Körperteil auch, sind Aussehen und die Länge des Penis‘ individuell sehr unterschiedlich. Die durchschnittliche Penislänge beträgt gemäß Studien

  • im schlaffen Zustand (Detumeszenz) 7,6 bis 13 cm,
  • bei Erektion 12,7 bis 17,7 cm.
  • Auch eine Über- oder Unterschreitung dieser Durchschnittswerte ist ganz normal! Von einem Mikropenis spricht man erst, wenn der Penis krankhaft (pathologisch) klein ist, das heißt im schlaffen Zustand kleiner al 4 cm und im erigierten Zustand kleiner als 7,5 cm.

[Khan S, BJU int 2011; Wessels H, J Urol 1996; Klein R, Hum Sex 1999]

Richtig messen

Die Länge des Penis‘ wird von der Schambeinwurzel bis zur Penisspitze gemessen, das heißt an der Oberseite des Penis‘ bis zu jener Stelle, an der Penis und Unterbauch zusammenkommen.

Wie groß ein Penis im erigierten Zustand ist, lässt sich übrigens nicht vom Ruhezustand ableiten. Manche Penisse sind auch im schlaffen Zustand relativ lang, werden bei der Erektion jedoch oft nicht mehr wesentlich länger oder dicker. Umgekehrt gibt es Penisse, die schlaff relativ klein sind, bei der Erektion jedoch stark anschwellen.

Richtig wahrnehmen

Trotz der völlig normalen Vielfalt, die möglich ist, sind viele Männer mit der Länge ihres Penis‘ unzufrieden. Dabei weisen beinahe alle diese Männer eine normale Penislänge auf. [Mondaini N, Int J Impot Res 2002].

Der Vergleich der (scheinbaren) Penislänge wird dabei stets im schlaffen Zustand gezogen, so, wie er in Umkleideräumen, Duschen, Saunas etc. gesehen wird (daher auch der Ausdruck „locker-room mentality“). Dabei handelt es sich eindeutig um eine „body dysmorphic disorder“, also um eine falsche, zum Negativen verzerrte Wahrnehmung des eigenen Körpers. Diese Wahrnehmungsstörungen sind in vielen Spielarten anzutreffen, etwa bei Menschen mit Magersucht (Anorexie), die trotz massiver Abmagerung immer noch denken, sie wären zu dick.

Wie weiter oben bereits erklärt wurde, hat ein Vergleich der Penisse im schlaffen Zustand jedoch in der Regel nichts mit der Länge des erigierten Penis zu tun. Ebensowenig aussagekräftig ist dabei auch eine Ableitung auf die Sexualfunktion.

Krümmung

Normal ist keine oder eine leichte, die Rückseite betreffende (dorsale) Krümmung (Deviation) des Penis‘ bei der Erektion. Krankhaft (pathologisch) sind angeborene oder erworbene Krümmungen, die Schmerzen verursachen oder den Geschlechtsverkehr unmöglich machen (z.B. Induratio penis plastica).

Vielfalt

Bezüglich der Vielfalt der Penisse spielen Genetik, hormonelle Impulse während der Embryonalzeit und Pubertät sowie die Ethnie eine Rolle. Kondomhersteller wissen schon lange, dass es deutliche Unterschiede z.B. zwischen afrikanischen und japanischen Männern gibt.

Geschlechtsverkehr

In direkter Korrelation zur Länge des Penis‘ steht auch immer die Länge bzw. das Volumen der Vagina der Frauen, denn auch hier gibt es große Unterschiede (Mehr dazu im Artikel: Vaginalänge). Die Sorge vieler Männer, mit einem kleineren Penis eine Frau nicht ausreichend befriedigen zu können, ist unbegründet. Denn bei Erregung der Frau füllen sich die Schwellkörper am Eingang (Introitus) der Scheide mit Blut und bilden gemeinsam mit den die Schwellkörper umgebenden Muskeln eine Art Manschette, die den Penis fest umschließt.

Wissenswertes zur Vagina

Die Vagina ist kein mit Luft oder Flüssigkeit gefülltes „Rohr“, das mit seinem Volumen zur Penisanatomie „passen“ muss. Vielmehr handelt es sich dabei um ein im Ruhezustand zusammengefaltetes (kollabiertes) Organ, das sich beim Geschlechtsverkehr der Anatomie des Penis‘ anpasst. Erst beim Orgasmus kommt es zu einer aktiven Weitung (Dilatation) der inneren Vagina, was für den Mann mitunter auch spürbar ist.

Die Vaginalschleimhaut selbst ist sehr gering nervenversorgt (innerviert), die Empfindungen der Frau entspringen vor allem der Klitoris und dem Nervengeflecht der kleinen Schamlippen (labia minora) und der vorderen Vaginalwand (der paraurethralen Region, die oft mit dem G-Punkt gleichgesetzt wird). Die in dieser – äußeren – Region wichtige Empfindung hat somit auch nichts mit der effektiven Penislänge zu tun.

Autor

Dr. Florian Wimpissinger (August 2011)