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Potenzmedikamente zum Schlucken (Orale medikamentöse Therapie):

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Die folgenden Medikamente sind rezeptpflichtig!!

• Yocon-Glenwood®, Yohimbin “Spiegel”® (Wirkstoff Yohimbin)
Unterdrückt im Gehirn erektionshemmende Impulse und erweitert die Penisarterien. Yohimbin wirkt nur bei milden Erektionsstörungen und erfordert eine regelmäßige Einnahme.

Cialis®, Levitra®, Viagra®, Vivanza® (PDE5 Hemmer)
Diese Medikamente stellen derzeit die zuverlässlichste und am leichtesten handhabbare Therapieform bei Erektionsstörung dar.

1. Sie entfalten alle ihre Wirkung direkt im Penis.
2. Sie bewirken dort eine Weitstellung der Blutgefäße und dadurch das Hartwerden des Penis.
3. PDE5-Hemmer werden bei leichten bis schweren Erektionsstörungen eingesetzt.
Therapie der Erektionsstörung mit Cialis®, Levitra®, Viagra® und Vivanza®

Die Zulassung von Viagra® im Jahre 1998 hat die Therapie der Erektionsstörung revolutioniert. Mit diesem Medikament konnte sehr vielen Betroffenen geholfen werden, für die es zuvor nur wenig geeignete Therapien gab.

Seit 2002 sind mit Cialis® und Levitra® weitere Medikamente mit dem ähnlichem Wirkungsmechanismus (Phosphodiesterase-Hemmer Typ 5) auf dem Markt.

Seit 2010 ist Vardenafil auch unter dem Namen Vivanza® erhältlich.

Diese Präparate unterscheiden sich nur in der Schnelligkeit des Eintretens der Wirkung, in der Wirkdauer und in ihrer Verträglichkeit.

Sie sind geeignet zur Behandlung von Erektionsstörungen mit organischer, psychogener oder gemischter Ursache.

Wirkungsweise der PDE5-Hemmer

Bei sexueller Erregung (Stimulation) wird in den Schwellkörpern Stickoxyd (NO) freigesetzt. Dieses Stickoxyd aktiviert eine Zyklase. Das ist ein Enzym, das die Bildung von cycloGMP (oder kurz cGMP) aus GTP bewirkt. cGMP führt zu einer Erschlaffung der glatten Muskeln im Schwellkörper und durch den verstärkten Blutzustrom zur Erektion.

Ein anderes Enzym, die Phosphodiesterase Typ 5 (PDE5), baut das cGMP wieder ab, was wieder zur Erschlaffung des Penis führt.

An dieser Stelle setzt die Wirkung von Cialis®, Levitra®, Viagra® und Vivanza® ein. Die Wirkstoffe dieser Medikamente sind sogenannte Phosphodiesterase-Hemmer und verhindern den Abbau von cGMP, so dass die Erektion erhalten bleibt. Bei fortgesetzter sexueller Stimulation reichert sich durch ständige Neu-Bildung und Nicht-Abbau das cGMP im Schwellkörper an. Diese Anreicherung vertieft die Erschlaffung der glatten Muskeln weiter und führt damit durch den verstärkten Bluteinstrom einer besseren Erektion.

ACHTUNG!

Daher
• erzeugen Cialis®, Levitra®, Viagra® und Vivanza® keine Erektion, sondern verbessern Stärke und Dauer der Erektion.
• können diese Präparate nur bei sexueller Stimulation wirken.
• müssen die für eine Erektion erforderlichen Nervenstrukturen intakt sein. Sind diese zerstört, können Medikamente nicht wirken.

Anwendungsinformationen

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Tipp zum Wirkungseintritt:
Es besteht derzeit ein unnötiger Konkurrenzdruck zwischen den 3 Firmen. Alle 4 Präparate sind von sehr guter Qualität. Wir empfehlen Ihnen, sich nicht auf den Stress einzulassen, welches Medikament einige Minuten früher wirkt, denn Sie können das Pech haben, dass es gerade bei Ihnen nicht so ist.

Erwartungsstress ist aber genau das Gegenteil von dem, was Sie brauchen. Da diese Medikamente sehr lange wirken, auch die Kurzwirksamen wirken bei manchen länger als im Beipack beschrieben, empfehle ich Ihnen, das Medikament überhaupt entspannt viel früher zu nehmen, denn die positive unterstützende Wirkung bleibt ja all die Stunden erhalten

Während der Wirkungsdauer unterstützen Cialis®, Levitra®, Viagra® und Vivanza Erektionen, aber nur, wenn diese durch entsprechende Stimulationen angeregt wurden. Wie beim Gesunden sind während dieser Zeit mehrfache Erektionen möglich.

Unabhängig von der Dosis sollten diese Medikamente nur einmal am Tag eingenommen werden.

Für Cialis® gilt zusätzlich die Einschränkung, dass es nicht täglich eingenommen werden sollte, außer der extra dafür produzierte 5mg Dosis.

Unerwünschte Nebenwirkungen und Kontraindikationen

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Nicht einnehmen dürfen Sie die Medikamente (Kontraindikationen) bei:
• kürzlich erlittenem Herzinfarkt oder Schlaganfall < 6Monate
• Bei sehr niederem Blutdruck (90/60), da PDE5-Hemmer den Blutdruck senken
Erkrankungen, die körperliche Anstrengungen verbieten (schwere Herzerkrankung wie schwere Herzrhythmusstörungen, schwere Herzerkrankungen, Instabile Angina pectoris)
• schweren Leber- und Nierenerkrankungen
• Retinitis pigmentosa
• gleichzeitiger Einnahme von nitrat- oder molsidominhaltigen Medikamenten (Anwendung bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, insbesondere zur Vorbeugung und Therapie der Angina pectoris
Intervall zwischen PDE5-Hemmer & Nitroeinnahme
Viagra (Sildenafil) ,Levitra, Vivanza(Vardenafil): 24h
Cialis(Tadalafil):48h
Lassen Sie sich auf keinen „Kuhhandel“ ein, falls Sie ein Nitropräparat gelegentlich benötigen. Eine Ausrede „ich lasse einfach das Nitropräparat weg und dann kann mir nichts passieren“ hilft Ihnen in einem Notfall nichts. Ein zu einem Noteinsatz gerufener Arzt kann nicht wissen, dass Sie ein Potenzmittel geschluckt haben und Sie begeben sich dadurch unnötig in Gefahr.
• Sollten Sie sich im Pornoshop sogenannte Poppers kaufen, dann bedenken Sie, dass diese auch nicht mit den PDE5-Hemmern kombiniert werden dürfen. Poppers sind sexuell anregende Mittel, die Amyl-/Butylnitrit enthalten.

VORSICHT!

• Falls Sie von Ihrem Urologen folgende „Prostata-Medikamente“ verschrieben bekommen haben
α-Rezeptorblocker wie Doxazosin, Alfuzosin, Terazosin
dann sollten Sie bis zur Einnahme eines PDE5-Hemmers 4 Stunden vergehen lassen.

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten:
1. über Cytochrom P450 3A4 (CYP 3A4) Inhibitoren erhöhen C max und verlängernT1/2
Ketokonazol, Itrakonazol
Erytromycin
Proteaseinhibitoren: Indinavir, Saquinavir, Ritonavir
Grapefruitsaft (stark)
H2-Blocker Cimetidin (leicht)
2. und Cytochrom P450 3A4 (CYP 3A4) Stimulatoren erniedrigen Cmax und verkürzen T1/2
Phenobarbital, Phenytoin, Carbamazepin

NICHT GLEICH AUFGEBEN!

• Sollte sich bei Ihnen beim ersten Versuch nicht gleich die volle Wirkung einstellen, dann besprechen Sie das mit Ihrem Arzt. Er wird Ihnen erklären können, warum es bei Ihnen nicht gleich auf Anhieb geklappt hat.
Unternehmen Sie dann unter ärztlicher Anleitung mehrere Versuche bevor Sie zum Schluss kommen, dass das Medikament nicht wirkt.

• Sie sollten mindestens 4 Versuche mit der höchsten Dosis des jeweiligen Medikamentes unter OPTIMALEN Bedingungenversuchen.
Mehrere Arbeiten zeigen, dass alleine durch Veränderung der Einnahmeumstände (ausreichend lange Zeit zwischen Tabletteneinnahme und Geschlechtsverkehr, kein fettes Essen, genügend Stimulation, Sex nur wenn man wirklich Lust hat und nicht aus Pflichtgefühl usw.) aus Nonrespondern Responder werden.

• Falls Sie neben der Erektionsstörung auch unter einem Testosteronmangel leiden, dann sollten Sie diesen behandeln, denn die Bildung des Enzyms PDE5 ist testosteronabhängig.

Zahlreiche Studien belegen, dass alleine durch eine Testosteronsubstitutionstherapie bei Testosteronmangel PDE5-Nonresponder zu PDE5-Respondern verwandelt.

Weiterführende Artikel

rezeptpflichtige Therapie bei Erektionsstörungen

Einen Überblick zum Thema finden Sie im Artikel Erektionsstörungen.

Autor

Dr. Elia Bragagna (Juni 2011)