Geschlechtskrankheiten - Überblick

Geschlechtskrankheiten - Überblick

Als „klassische“ Geschlechtskrankheiten im engeren Sinn oder Venerea werden jene sexuell übertragbaren Erkrankungen genannt, für die eine gesetzliche Meldepflicht an die Behörden besteht oder bestand.

Sie umfassen die durch Bakterien hervorgerufenen Erkrankungen

Sexuell übertragbare Infektionen

Heutzutage wesentlich bedeutender, da häufiger und oft schwieriger zu behandeln, sind jedoch die sexuell übertragbaren Infektionen. Dies sind jene Krankheiten, die auch oder hauptsächlich durch Geschlechtsverkehr übertragen werden können. Sie können von

  • Viren,
  • Bakterien,
  • Pilzen,
  • Protozoen und
  • Arthropoden verursacht werden.

Beispiele für virale Infekte

Beispiele für bakterielle Infektionen

  • genitale Mycoplasmen- und Chlamydieninfektionen
  • die durch Gardnerella vaginalis hervorgerufene bakterielle Vaginose.

Beispiel für Protozoen-Infektion

Prototyp einer genitalen Protozoen-(Urtierchen-)Infektion ist die durch Trichomonas vaginalis verursachte Trichomoniasis.

Sexuell übertragbare Gliedertiere (Arthropoden)

  • Filzlaus (Pediculus pubis) und
  • Krätzmilbe (Sarcoptes sabiei)

Häufigkeit

Die Zahl der sexuell übertragbaren Krankheiten oder Geschlechtskrankheiten (STD, aus dem Englischen: Sexual Transmitted Disease) ist weltweit und auch in Österreich in den letzten Jahren wieder angestiegen.

Der Grund dafür ist in der Abnahme der Angst zu sehen, an einer lebensbedrohenden Infektionen wie HIV zu sterben. Die Verwendung von Kondomen, die den einzigen zuverlässlichen Schutz vor STDs bildet, wird daher oft nicht mehr konsequent betrieben.

Besonders angestiegen sind in Österreich in den Jahren seit 2000 Syphilis und Gonorrhö: die Krankheitsfälle haben sich hier verdreifacht.